Wang Junxia

Wang Junxia (chinesisch 王军霞, Pinyin Wáng Jūnxiá; * 19. Januar 1973 in Jiaohe) ist eine ehemalige chinesische Langstreckenläuferin und Olympiasiegerin.

Ihrem Sieg bei den Juniorenweltmeisterschaften 1992 in Seoul im 10.000-Meter-Lauf folgte eine erstaunliche Erfolgsserie.

Nachdem sie im April bei den chinesischen Meisterschaften im Marathon mit 2:24:07 h einen Asienrekord aufgestellt hatte, holte sie über 10.000 Meter Gold bei den Weltmeisterschaften 1993 in Stuttgart. Bei den nationalen Meisterschaften verbesserte sie am 8. September den alten Weltrekord über 10.000 Meter um 42 Sekunden auf 29:31,78 min, was bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro Weltrekord bedeutete. Einige Tage später wurden bei den Entscheidungen über 3000 Meter in den Vorläufen und im Finallauf insgesamt zehn Zeiten unter dem alten Weltrekord gelaufen, den Wang im Vorlauf um zehn Sekunden und im Finale um weitere sechs Sekunden auf die immer noch gültige Marke von 8:06,11 min verbesserte. Danach gewann sie den IAAF-Weltcup-Marathon, der im Rahmen des San-Sebastián-Marathons ausgetragen wurde, vor ihren Landsfrauen Zhang Linli und Zhang Lirong.

1994 siegte sie bei den Asienspielen in Hiroshima über 10.000 Meter und beim Peking-Marathon, 1995 wurde sie Asienmeisterin über 5000 und 10.000 Meter.

Bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta holte sie über 5000 Meter die Goldmedaille vor der Kenianerin Pauline Konga und der Portugiesin Roberta Brunet sowie eine Silbermedaille im 10.000-Meter-Lauf hinter der Portugiesin Fernanda Ribeiro und vor der Äthiopierin Gete Wami.

Danach beendete sie ihre Karriere im Leistungssport. Sie studierte an der University of Colorado und an der Chinesischen Volksuniversität, wo sie 2002 im Fach Rechtswissenschaft diplomierte. 2001 heiratete sie den ehemaligen Fußballer Zhan Yu und brachte ein Kind zur Welt. Sie ist am Unternehmen Xuzhou City Junxia GYM beteiligt, das Fitnessgeräte herstellt.

2000 fiel ein Schatten auf die Leistungen, die von den chinesischen Mittel- und Langstreckenläuferinnen in den 1990er Jahren erbracht wurden. Sechs von Ma Junren trainierte Athletinnen wurden nach auffälligen Bluttests aus dem Kader für die Olympischen Spiele in Sydney entfernt.[1] Wang Junxia wurde bis 1994 von Ma betreut, trennte sich dann aber von ihm und beschuldigte ihn, Athletenprämien unterschlagen zu haben.[2] Für die Olympischen Spiele 1996 wurde Wang von Mao Dezhen betreut. Erst 2016 wurde ein Brief aus dem Jahr 1995 bekannt, in dem Wang und andere Athletinnen Ma Junren beschuldigten, sie zu Doping gezwungen zu haben.[3][4]

2012 wurde sie in die IAAF Hall of Fame aufgenommen.

Persönliche Bestzeiten

Weblinks

Fußnoten

  1. The Guardian: Hopes raised for war on drugs as Ma’s army beats Olympic retreat. 7. September 2000
  2. The Guardian: Ma’s army on the march again. 24. Juli 2001
  3. Forced state-sponsored doping revealed by athletes who now risk loss of world records, titles and medals scmp.com 5. Februar 2016
  4. Mas Methoden, unzensiert faz.net 3. Februar 2016
Olympiasiegerinnen im 5000 m-Lauf (3000 m bis 1992)
3000 m

1984: Rumänien 1965 Maricica Puică • 1988: Sowjetunion Tetjana Samolenko-Dorowskych • 1992: Vereintes Team Jelena Romanowa

5000 m

1996: China Volksrepublik Wang Junxia • 2000: Rumänien Gabriela Szabo • 2004: Athiopien 1996 Meseret Defar • 2008: Athiopien 1996 Tirunesh Dibaba • 2012: Athiopien Meseret Defar • 2016: Kenia Vivian Cheruiyot • 2020: NiederlandeNiederlande Sifan Hassan

Weltmeisterinnen im 10.000-m-Lauf

1987: Ingrid Kristiansen | 1991: Liz McColgan | 1993: Wang Junxia | 1995: Fernanda Ribeiro | 1997: Sally Barsosio | 1999: Gete Wami | 2001: Derartu Tulu | 2003: Berhane Adere | 2005: Tirunesh Dibaba | 2007: Tirunesh Dibaba | 2009: Linet Masai | 2011: Vivian Cheruiyot | 2013: Tirunesh Dibaba | 2015: Vivian Cheruiyot | 2017: Almaz Ayana | 2019: Sifan Hassan | 2022: Letesenbet Gidey | 2023: Gudaf Tsegay

Liste der Weltmeister in der Leichtathletik

Asienmeisterinnen im 5000-Meter-Lauf (3000 Meter bis 1993)

1975: Lee Chiu-hsia | 1979: Kim Ok-sun | 1981: Akemi Masuda | 1983: Kim Lyong-soon | 1985: Kim Lyong-soon | 1987: Kim Chun-mae | 1989: Zhong Huandi | 1991: Zhong Huandi | 1993: Qu Yunxia | 1995: Wang Junxia | 1998: Wang Chunmei | 2000: Wu Qingdong | 2002: Ham Bong-sil | 2003: Sun Yingjie | 2005: Bai Xue | 2007: Kareema Saleh Jasim | 2009: Xue Fei | 2011: Tejitu Daba | 2013: Betlhem Desalegn | 2015: Alia Saeed Mohammed | 2017: Darja Maslowa | 2019: Winfred Mutile Yavi | 2023: Yuma Yamamoto

Asienmeisterinnen im 10.000-Meter-Lauf

1985: Paek Do-jong | 1987: Wang Huabi | 1989: Zhong Huandi | 1991: Zhong Huandi | 1993: Wang Junxia | 1995: Wang Junxia | 1998: Liu Shixiang | 2000: Supriyati Sutono | 2002: Ham Bong-sil | 2003: Sun Yingjie | 2005: Bai Xue | 2007: Kareema Saleh Jasim | 2009: Bai Xue | 2011: Shitaye Eshete | 2013: Shitaye Eshete | 2015: Alia Saeed Mohammed | 2017: Darja Maslowa | 2019: Shitaye Eshete | 2023: Haruka Kokai

Personendaten
NAME Wang, Junxia
ALTERNATIVNAMEN 王军霞; Wáng Jūnxiá
KURZBESCHREIBUNG chinesische Langstreckenläuferin und Olympiasiegerin
GEBURTSDATUM 19. Januar 1973
GEBURTSORT Jiaohe in der Provinz Jilin