Ralf Bartels

Ralf Bartels
Medaillenspiegel
Ralf Bartels (2009)
Ralf Bartels (2009)

Kugelstoßer

Deutschland Deutschland
Weltmeisterschaften
Bronze 2009 Berlin 21,37 m
Bronze 2005 Helsinki 20,99 m
Europameisterschaften
Gold 2006 Göteborg 21,13 m
Bronze 2002 München 20,58 m
Silber 2010 Barcelona 20,93 m
Hallenweltmeisterschaften
Silber 2010 Doha 21,44 m
Halleneuropameisterschaften
Gold 2011 Paris 21,16 m
Bronze 2009 Turin 20,39 m

Ralf Bartels (* 21. Februar 1978 in Stavenhagen) ist ein ehemaliger deutscher Kugelstoßer. Er war 2006 Europameister.

Leben

Der Juniorenweltmeister von 1996 und Junioreneuropameister von 1997 war in der Erwachsenenkategorie zum ersten Mal bei den Weltmeisterschaften 2001 in Edmonton am Start, schied jedoch in der Qualifikation aus.

2002 wurde er, wie in den vier folgenden Jahren, Deutscher Meister. Bei den Europameisterschaften in München gewann er Bronze. Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Paris-Saint-Denis wurde er Fünfter, bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Achter.

2005 stellte er am 29. Mai in Schloss Engers mit 21,36 m eine persönliche Bestleistung auf, und bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki errang er Bronze mit 20,99 m. Seine Topform hielt in der nächsten Saison an. In der Halle steigerte er sich auf 21,43 m (25. Februar in Karlsruhe), und bei den Europameisterschaften in Göteborg sicherte er sich mit 21,13 m im letzten Versuch den Titel. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Osaka belegte er den siebten Platz. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking konnte er aufgrund einer Wadenverletzung nicht teilnehmen. Ein Jahr später bei den Weltmeisterschaften in Berlin gelang ihm der Gewinn der Bronzemedaille. Mit einer Weite von 21,37 m im dritten Versuch verbesserte er seine persönliche Bestleistung um einen Zentimeter und musste sich nur Christian Cantwell und Tomasz Majewski geschlagen geben.[1]

Bei den Hallenweltmeisterschaften 2010 in Doha steigerte er seine persönliche Bestleistung auf 21,44 m und gewann mit dieser Weite zunächst die Bronzemedaille. Dieselbe Platzierung gelang ihm im Freien bei den Europameisterschaften in Barcelona mit 20,93 m. Nach der 2013 verhängten lebenslangen Sperre des Weißrussen Andrej Michnewitsch und der darauf folgenden Streichung seiner Resultate ab den Weltmeisterschaften 2005, rückte Bartels in den Ergebnislisten der Leichtathletik-Europameisterschaften 2010 und der Hallenweltmeisterschaften 2010 jeweils auf den Silberrang vor.[2]

2011 siegte Bartels bei den Halleneuropameisterschaften in Paris in überlegener Manier mit 21,16 m. Im Finale stieß er die vier größten Weiten unter allen Teilnehmern. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu belegte Bartels den zehnten Platz. 2012 nahm Bartels in London an seinen zweiten Olympischen Spielen teil, erreichte aber nicht das Finale. Bei den Halleneuropameisterschaften 2013 wurde er Vierter. Im September 2013 beendete er seine Karriere.[3]

Bartels wurde 2012 mit dem Rudolf-Harbig-Gedächtnispreis geehrt.

Bartels ist 1,86 m groß und hatte ein Wettkampfgewicht von ca. 145 kg. Er startete für den SC Neubrandenburg und trainierte dort unter Gerald Bergmann. Als Sportsoldat gehörte er der Sportfördergruppe der Bundeswehr an.

Literatur

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
  • Karl-Heinz Keldungs: Ralf Bartels. In: ders.: Die deutsche Leichtathletik in 100 Porträts von Hanns Braun bis Malaika Mihambo. Arete Verlag Christian Becker, Hildesheim 2022, ISBN 978-3-96423-081-2, S. 13f.

Weblinks

Commons: Ralf Bartels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ralf Bartels in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Ralf Bartels im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Einzelnachweise

  1. ARD-Sportschau: Bartels holt Bronze und dankt Berlin.
  2. Michnewitsch gesperrt – Bartels zweimal Silber, Zeit.de vom 1. August 2013.
  3. Ralf Bartels freut sich auf ein Leben ohne Kontrollzwang Berliner Morgenpost, 31. März 2013, abgerufen am 7. Oktober 2015.
Europameister im Kugelstoßen

1934: Arnold Viiding | 1938: Aleksander Kreek | 1946: Gunnar Huseby | 1950: Gunnar Huseby | 1954: Jiří Skobla | 1958: Arthur Rowe | 1962: Vilmos Varjú | 1966: Vilmos Varjú | 1969: Dieter Hoffmann | 1971: Hartmut Briesenick | 1974: Hartmut Briesenick | 1978: Udo Beyer | 1982: Udo Beyer | 1986: Werner Günthör | 1990: Ulf Timmermann | 1994: Oleksandr Klymenko | 1998: Oleksandr Bahatsch | 2002: Jurij Bilonoh | 2006: Ralf Bartels | 2010: Tomasz Majewski | 2012: David Storl | 2014: David Storl | 2016: David Storl | 2018: Michał Haratyk | 2022: Filip Mihaljević

Halleneuropameister im Kugelstoßen

Europäische Hallenspiele
1966Vilmos Varjú | 1967Nikolai Karassjow | 1968Heinfried Birlenbach | 1969Heinfried Birlenbach

Halleneuropameisterschaften
1970Hartmut Briesenick | 1971Hartmut Briesenick | 1972Hartmut Briesenick | 1973: Jaroslav Brabec | 1974Geoff Capes | 1975Waltscho Stoew | 1976Geoff Capes | 1977Hreinn Halldórsson | 1978Reijo Ståhlberg | 1979Reijo Ståhlberg | 1980: Zlatan Saračević | 1981Reijo Ståhlberg | 1982Vladimir Milić | 1983Jānis Bojārs | 1984Jānis Bojārs | 1985Remigius Machura | 1986Werner Günthör | 1987Ulf Timmermann | 1988Remigius Machura | 1989Ulf Timmermann | 1990Klaus Bodenmüller | 1992Oleksandr Bahatsch | 1994Oleksandr Bahatsch | 1996Paolo Dal Soglio | 1998Oliver-Sven Buder | 2000Timo Aaltonen | 2002Manuel Martínez | 2005Joachim Olsen | 2007Mikuláš Konopka | 2009Tomasz Majewski | 2011: Ralf Bartels | 2013Asmir Kolašinac | 2015David Storl | 2017Konrad Bukowiecki | 2019Michał Haratyk | 2021: Tomáš Staněk | 2023Zane Weir

Personendaten
NAME Bartels, Ralf
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kugelstoßer
GEBURTSDATUM 21. Februar 1978
GEBURTSORT Stavenhagen