Palazzo in fortezza

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Modell des bastionierten Schlosses Senftenberg, Renaissancefestung, Brandenburg
Schloss Senftenberg, innerhalb der Umwallung, ein „Palazzo in fortezza“ (Schloss in einer Festung)
symbolisch bastioniertes barockes Jagdschloss Friedrichswerth, Thüringen

Als Palazzo in fortezza („befestigtes Schloss“) werden Paläste oder Schlösser bezeichnet, die von Festungsanlagen (oder symbolisch angedeuteten Festungsanlagen) umgeben sind.

Geschichte

Diese Bauform entstand im frühen 16. Jahrhundert in Italien und war bis weit in das 17. Jahrhundert hinein üblich. Dem Baukonzept lag dabei die Idee zugrunde, militärische Aufgaben von den repräsentativen und zivilen einer Residenz architektonisch klar voneinander abzugrenzen.[1]

Im Auftrag des Kardinals Alessandro Farnese begann der Ingenieur Antonio da Sangallo der Ältere 1515 bei Caprarola mit dem Bau des befestigten Erdgeschosses eines Palazzo in fortezza. Von 1559 bis 1573 folgte unter Giacomo Barozzi da Vignola der Bau des eigentlichen Palastes, des Palazzo Farnese von Caprarola. Unter Alessandro Pasqualini entstand seit 1549 der erste Palazzo in fortezza auf deutschem Boden: das Schloss Jülich innerhalb der Zitadelle Jülich. Besonderer Beliebtheit erfreute sich diese Bauweise bei polnischen Adeligen, die ihre Landhäuser von italienischen Baumeistern befestigen ließen. So wurde das im 14. Jahrhundert errichtete Schloss bei Wiśnicz von 1621 bis 1625 mit Befestigungsanlagen umgeben.

Während in der Renaissancezeit immer(?) „echte“ Befestigungsanlagen/Bastionen um die Schlösser errichtet wurden (entsprechend den realen Gefahren im Dreißigjährigen Krieg), deutete man im Barock die Festungsanlage meist nur noch symbolisch an. Beispielsweise bei Schloss Friedrichswerth in Thüringen, einem barocken Jagdschloss. Wie auch am barocken Schloss Seibersdorf in Österreich. Neu errichtete Residenzen wie in Podhorce (Burg Pidhirzi) und Krzyżtopór wurden nach dem Vorbild des Palazzo in Caprarola oft (nur noch) auf einem bastionierten Erdgeschoss errichtet. Ein derartiger Palazzo in fortezza findet sich auch im mährischen Austerlitz. Aber auch im Barock wurden vereinzelt noch echte Festungsanlagen um ältere Schlösser oder Schloßneubauten errichtet, beispielsweise das neu errichtete Schloss Friedenstein mit eigener Festungsanlage (heute nur noch unterirdische Kasematten von der Festung erhalten) in Gotha.

Bemerkenswerte erhaltene Beispiele in Deutschland und Europa

Deutschland

Die Liste ist nach Bundesländern geordnet.

  • Schloss Hohenzollern, Baden-Württemberg
  • Festung Rosenberg mit Schlossanlage, Bayern
  • Festung Marienberg mit Schlossanlage, Bayern
  • Schloss Willibaldsburg, Bayern
  • Festung Senftenberg mit Schloss, Brandenburg, besterhaltene Festung Deutschlands in reiner Erdbauweise
  • Schloss Steinau, festungsartiges Burgschloss, Hessen
  • Festung Spantekow mit Renaissanceschloss, Mecklenburg-Vorpommern
  • befestigtes Renaissance-Wasserschloss Landskron, Ruine, Mecklenburg-Vorpommern
  • Schloss Landestrost mit Festung, gut erhalten, Niedersachsen
  • Schloss Pyrmont mit Festung, erhalten, Niedersachsen
  • Zitadelle Jülich mit Schloss, erhalten, Nordrhein-Westfalen
  • Schloss Sonnenstein mit Festung, teilweise entfestigt, Sachsen
  • Moritzburg (Halle (Saale)), Burgschloss mit Rondellen, Sachsen-Anhalt
  • Festung Mansfeld mit drei Schlössern und Schlosskirche, teilentfestigt, Ruinen, Sachsen-Anhalt
  • Festung Wendelstein (Memleben) mit zwei/drei Schlössern, größtenteils Ruine, Sachsen-Anhalt
  • Schloss Moritzburg (Zeitz) mit Festungsanlage, innerer Befestigungsring erhalten, Sachsen-Anhalt
  • Schloss Friedrichswerth, symbolisch bastioniertes barockes Jagdschloss, komplett erhalten, Thüringen
  • Schloss Friedenstein mit barocker Festungsanlage, teilweise geschleift, Kasematten erhalten, Thüringen
  • Festung Heldrungen mit Wasserschloss, gut erhaltene Festungsanlagen mit doppeltem Wassergraben, Rondellen und Eckbastionen, Thüringen

Europa

In der folgenden Liste fehlen noch folgende wichtige Informationen:
Die Liste ist einseitig auf Österreich, Ost- und Nordeuropa ausgerichtet. West- und Südeuropa fehlen. Bei einem Bautyp, der sogar hier einen italienischen Namen trägt, ist das Fehlen von Italien besonders gravierend.
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Die Liste ist nach Ländern geordnet.

Siehe auch: Fünfeck#Architektur und Festungsbau

Liste der mit Festungsanlagen umgebenen, bastionierten oder rondellierten Schlösser

In der Liste sind auch entfestigte oder abgegangene Anlagen aufgeführt.

Deutschland

Die Liste ist nach Bundesländern geordnet.

Europa

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Die Liste ist einseitig auf Österreich, Ost- und Nordeuropa ausgerichtet. West- und Südeuropa fehlen. Bei einem Bautyp, der sogar hier einen italienischen Namen trägt, ist das Fehlen von Italien besonders gravierend.
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Die Liste ist nach Ländern geordnet.

Einzelnachweise

  1. Konrad Doose, Siegfried Peters: Renaissancefestung Jülich – Stadtanlage, Zitadelle und Residenzschloß – Ihre Entstehung und ihr heutiges Erscheinungsbild. 2. Auflage. Fischer, Jülich 1997, ISBN 3-87227-058-3, S. 36–38.