Erki Nool

Erki Nool
Medaillenspiegel
Erki Nool (2011)
Erki Nool (2011)

Zehnkampf

Estland Estland
Olympische Spiele
Gold 2000 Sydney Zehnkampf
Weltmeisterschaften
Silber 2001 Edmonton Zehnkampf
Hallenweltmeisterschaften
Silber 1997 Paris Bercy Siebenkampf
Silber 1999 Maebashi Siebenkampf
Europameisterschaften
Gold 1998 Budapest Zehnkampf
Silber 2002 München Zehnkampf
Halleneuropameisterschaften
Gold 1996 Stockholm Siebenkampf
Bronze 2000 Gent Siebenkampf
Bronze 2002 Wien Siebenkampf

Erki Nool (* 25. Juni 1970 in Võru, Estnische SSR, Sowjetunion) ist ein ehemaliger estnischer Leichtathlet, Olympiasieger und derzeitiger Politiker und Funktionär. Seit dem 1. Juni 1999 ist er UNICEF-Botschafter.

Werdegang

Nool absolvierte das Gymnasium Saku im Jahre 1989 und arbeitete zunächst als Nachtpförtner im dortigen Krankenhaus. 1992 nahm er an den Olympischen Spielen in Barcelona teil, gab den Wettbewerb der Zehnkämpfer aber nach drei Fehlversuchen im Speerwurf auf. Deutlich erfolgreicher war er drei Jahre später, als er bei den Weltmeisterschaften 1995 Platz vier mit 8268 Punkten belegte. Bei den Olympischen Spielen in Atlanta reichten 8543 Punkte hingegen nur zu einem sechsten Rang. Bei den Weltmeisterschaften 1997 kam Nool ebenfalls auf den sechsten Rang.

Sein größter Erfolg gelang ihm mit dem Sieg bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney mit 8641 Punkten. Nool wurde damit in Estland ein Volksheld. Während der zwei Tage des Zehnkampfes hatten die estnischen Schüler schulfrei, um die Wettkämpfe von Sydney im Fernsehen zu verfolgen. Als er von Sydney zurückkam, feierten ihn 80.000 Menschen auf dem Flughafen von Tallinn.

Bei den Weltmeisterschaften 2001 in Edmonton wurde er Vizeweltmeister mit seiner persönlichen Bestleistung von 8815 Punkten, die gleichzeitig auch estnischen Rekord darstellt. Seine vierte und letzte Olympiateilnahme schloss er 2004 in Athen auf dem achten Platz mit 8235 Punkten ab.

Bei Europameisterschaften gewann er 1998 in Budapest Gold mit 8667 Punkten und 2002 in München Silber mit 8438 Punkten.

Auch in der Halle beim Siebenkampf konnte Erki Nool überzeugen. Bei Weltmeisterschaften gewann er 1997 in Paris und 1999 in Maebashi Silber und wurde 2001 in Lissabon Fünfter. Bei Europameisterschaften errang er einmal Gold (1996) und zweimal Bronze (2000 und 2002). Seine Bestleistung liegt bei 6374 Punkten.

Nools Stärke innerhalb des Mehrkampfs war der Stabhochsprung, seine Bestleistung innerhalb eines Zehnkampfs waren übersprungene 5,60 m. Des Weiteren ist er estnischer Rekordhalter im Weitsprung mit einer Weite von 8,10 m, die er 1995 bei dem von ihm gewonnenen Mehrkampf-Meeting Götzis erreichen konnte.

Seit 2007 ist er Abgeordneter im Riigikogu, dem estnischen Parlament, für die konservative Isamaa ja Res Publica Liit (Pro Patria und Res Publica Union). Im April 2011 wurde er in den Rat des Europäischen Leichtathletik-Verbands gewählt.[1]

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans van Kuijen: 2004 Annual Combined Events. Helmond 2005
  • zurgams (Herausgeber): Zeitsprünge. 35 Jahre Mösle Mehrkampf-Meeting in Götzis. Bucher Verlag, Hohenems 2009, ISBN 978-3-902679-23-9

Weblinks

Commons: Erki Nool – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Erki Nool in der Datenbank von World Athletics (englisch)
  • Erki Nool in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Sportliche Erfolge und Foto (estnisch)
  • Erki Nool auf der Website des Riigikogu (estnisch)

Einzelnachweise

  1. President Wirz re-elected; Sydney Olympic champions Nool and Szabo enter EA Council. www.iaaf.org, 16. April 2011, archiviert vom Original am 21. April 2011; abgerufen am 16. April 2011. 
  2. Bearers of decorations - Erki Nool. www.president.ee, abgerufen am 28. Dezember 2009. 
Olympiasieger im Zehnkampf

1904: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tom Kiely (All-around) | 1912: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Thorpe & SchwedenSchweden Hugo Wieslander | 1920: Norwegen Helge Løvland | 1924: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Harold Osborn | 1928: Finnland Paavo Yrjölä | 1932: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten James Bausch | 1936: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Glenn Morris | 1948: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Mathias | 1952: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bob Mathias | 1956: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Milt Campbell | 1960: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Rafer Johnson | 1964: Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Willi Holdorf | 1968: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bill Toomey | 1972: Sowjetunion 1955 Mykola Awilow | 1976: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bruce Jenner | 1980: GroßbritannienGroßbritannien Daley Thompson | 1984: Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Daley Thompson | 1988: Deutschland Demokratische Republik 1949 Christian Schenk | 1992: Tschechoslowakei Robert Změlík | 1996: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Dan O’Brien | 2000: Estland Erki Nool | 2004: Tschechien Roman Šebrle | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Bryan Clay | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ashton Eaton | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ashton Eaton | 2020: Kanada Damian Warner

Liste der Olympiasieger in der Leichtathletik

Europameister im Zehnkampf

1934: Hans-Heinrich Sievert | 1938: Olle Bexell | 1946: Godtfred Holmvang | 1950: Ignace Heinrich | 1954: Wassili Kusnezow | 1958: Wassili Kusnezow | 1962: Wassili Kusnezow | 1966: Werner von Moltke | 1969: Joachim Kirst | 1971: Joachim Kirst | 1974: Ryszard Skowronek | 1978: Alexander Grebenjuk | 1982: Daley Thompson | 1986: Daley Thompson | 1990: Christian Plaziat | 1994: Alain Blondel | 1998: Erki Nool | 2002: Roman Šebrle | 2006: Roman Šebrle | 2010: Romain Barras | 2012: Pascal Behrenbruch | 2014: Andrej Krautschanka | 2016: Thomas Van Der Plaetsen | 2018: Arthur Abele | 2022: Niklas Kaul

Normdaten (Person): GND: 1113615931 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 5450147425862045040001 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Nool, Erki
KURZBESCHREIBUNG estnischer Leichtathlet, Politiker, Mitglied des Riigikogu und Funktionär
GEBURTSDATUM 25. Juni 1970
GEBURTSORT Võru, Estnische SSR, Sowjetunion